In der Vorstellung vieler Menschen ist Kreativität ein Naturereignis: ein Geistesblitz, eine plötzliche Eingebung, ein Moment des Überschwangs. Doch wahre kreative Prozesse sind selten chaotische Explosionen. Sie sind ein feines Wechselspiel zwischen Freiheit und Struktur – wie das Tanzen zwischen festen Schritten und freier Bewegung. Wenn wir an unsere grössten kreativen Erlebnisse denken, erkennen wir oft: Sie geschahen in einem Raum, der sowohl sicher als auch offen war. In einem Spielraum.
„Kreativität im Spielraum“, der Workshop am 14. Juni 2025 in St. Gallen, öffnet genau diesen Möglichkeitsraum: einen Raum, in dem Sie mit Klarheit und Leichtigkeit zugleich arbeiten können. Einen Raum, in dem Struktur nicht einengt, sondern befreit.
Die paradoxe Logik der Kreativität
Wie Mihály Csíkszentmihályi in seinen Forschungen zum Flow-Zustand aufzeigt, gedeiht kreative Arbeit besonders dann, wenn die Herausforderung und die vorhandenen Fähigkeiten im Einklang sind (Csíkszentmihályi, 1990). Das setzt voraus, dass es Rahmenbedingungen gibt: klare Spielregeln, ein Ziel, eine gewisse Richtung. Aber innerhalb dieses Rahmens braucht es Freiheit: die Erlaubnis, neue Wege zu gehen, Muster zu brechen, Improvisationen zu wagen. Ohne Struktur verzetteln sich kreative Prozesse. Ohne Freiheit ersticken sie. Wahre kreative Projekte entstehen genau im Spannungsfeld dieser beiden Pole.
Spielräume als ideale Lernumgebung
Der Spielraum – im eigentlichen, ursprünglichen Sinne – bietet genau diese Spannung: Regeln, die Sicherheit geben und Möglichkeiten, die Einladung zum Erkunden enthalten. Kinder verstehen das intuitiv. In Rollenspielen, beim Bauen von Hütten oder Erfinden neuer Welten schaffen sie Ordnungen, nur um sie kurz darauf wieder aufzubrechen – und neue Ordnungen daraus entstehen zu lassen. Es ist ein permanentes Spiel zwischen Struktur und Transformation.
Unser Workshop nutzt genau diese Dynamik: Mit Methoden aus Game Thinking, Designmethodik und der Positiven Psychologie bauen wir Strukturen auf – nur um Ihnen dann die Freiheit zu geben, sie kreativ zu nutzen, zu dehnen und aufzulösen.
Struktur: Ihr kreativer Verbündeter
Viele fürchten Struktur als Feind der Kreativität. Aber richtig verstanden, ist Struktur ein still agierender Verbündeter: Sie gibt Halt, Orientierung und Rhythmus. Sie schafft Inseln im Ozean der Möglichkeiten. Im Workshop „Kreativität im Spielraum“ helfen Ihnen klar strukturierte Prozesse, Ihre Ideen zu sortieren, Prioritäten zu erkennen und Ihr Vorhaben in klare, machbare Schritte zu übersetzen. Struktur bedeutet hier nicht Starrheit – sondern Spielfläche.
Freiheit: Die Seele Ihres Projekts
Freiheit wiederum bringt das Lebendige ein. Sie erlaubt Irrtümer, Überraschungen, Abzweigungen. Sie lädt ein, nicht nur Probleme zu lösen, sondern Fragen neu zu stellen. Im kreativen Spielraum entstehen unerwartete Perspektiven, Mut zur Intuition und Freude am Erkunden ohne Garantien. Freiheit in Ihrem Projekt heisst: Es darf sich entwickeln. Es darf lebendig bleiben.
Einladung: Ihre Balance finden
Im Workshop am 14. Juni 2025 werden Sie beides erleben: Die befreiende Klarheit strukturierter Kreativität und die vitalisierende Kraft des freien Spiels. Sie werden konkrete Ergebnisse mitnehmen – und zugleich Raum behalten für all das, was noch wachsen will. Denn grosse Projekte sind nie fertige Skulpturen. Sie sind lebendige Wesen, die sich entwickeln dürfen – wenn wir ihnen Struktur und Freiheit schenken.
Frage zum Mitnehmen:
Wo in Ihrem aktuellen Projekt brauchen Sie gerade mehr Struktur? Wo mehr Freiheit?
- Ort: Fachhochschule OST, St. Gallen
- Datum: Samstag, 14. Juni 2025 · 9:30–17:00 Uhr
- Anmeldung & Info
Quellenangaben
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Csíkszentmihályi, M. (1990). Flow: The Psychology of Optimal Experience. Harper & Row.
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Salen, K., & Zimmerman, E. (2004). Rules of Play: Game Design Fundamentals. MIT Press.
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Seligman, M. E. P. (2011). Flourish: A Visionary New Understanding of Happiness and Well-being. Free Press.